wie ein Holzlenkrad restaurieren?

    • wie ein Holzlenkrad restaurieren?

      Ich habe mal eine Frage:
      Ich habe ein Holzlenkrad, das ich gerne restaurieren würde. Das möchte ich in Heimarbeit machen, wahrscheinlich werde ich es nichtmal in den 500er einbauen. Nur so halt.

      Dazu habe ich ein paar Fragen, vielleicht hat sich hier schon jemand damit beschäftigt:

      Das Lenkrad hat einige Schrammen und Macken, die man sicher auskitten bzw. spachteln muss. Aber womit?
      Und die wesentliche Frage: Mit welchem Lack soll ich es lackieren? Ich möchte es wirklich möglichst originalgetreu machen, wie es in den 1960er Jahren war. Nimmt man da Klavierlack, Schelllack oder irgendetwas modernes?
      Die ganze Welt ist voll
      von Sachen und es ist
      wirklich nötig, dass
      jemand sie findet
      Pippi Langstrumpf

      Damen mit unverdeckten Hutnadelspitzen sind von der Beförderung ausgeschlossen
    • Hallo Alfons,

      mit original Material aus den 60ern wirst Du Dir verdammt hart tun , da fast alles aus Umweltschutzgründen nicht mehr hergestellt wird.
      Wir restaurieren sehr viele Holzboote und machen das alles mit herkömmlichen 2 Komponenten Klarlack wie ihn jede Autolackiererei verarbeitet.
      Am Anfang wird die ganze Geschichte mit dem Pinsel aufgetragen um mehr Material auf die Beschädigten Stellen zu bringen.
      Die letzten 2 bis 3 Schichten werden dann gespritzt.
      Bootslack hat nur Antifauling Zusätze, was speziell im Unterwasser bereich eingesetzt wird.
      Wenn Du mit Deinem Lenkrad nicht schwimmen gehen willst, kannst Du es Dir sparen :D

      Gruß Andi
    • Ich habe gestern auch noch mal mit einem Schreiner gesprochen, der viel Restaurierungen im Denkmalschutzbereich macht.
      Klavierlack und Schelllack empfiehlt er nicht, da nicht strapazierfähig genug.

      Evtl. Könnte "Le Tonkinois" ein Bootslack auf Ölbasis eine Lösung sein. Wobei auch er einen konventionellen 2-Komponenten-Klarlack genannt hatte.
      Das mit dem Pinselauftrag für die erste(n) Schicht(en), um mehr Material draufzubringen, halte ich für eine gute Idee! Danke!

      Kleinere Fehlstellen sind leider auch vorhanden. Hierfür wurde mir empfohlen, mit einer 2-K-Spachtelmasse auszukitten, die mit Beize auf den richtigen Farbton abgemischt wird (also erst die Farbe "einstellen" und dann die zweite Komponente dazu).
      Der Schreiner meint, man müsse prüfen, ob man nicht an großen Fehlstellen doch ein Holzteil einsetzen müsse...

      Kann mir jemand sagen, wie man die Sprossen aufarbeitet?
      Dateien
      • CIMG0395_kl.jpg

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      • CIMG0398_kl.jpg

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    • Hallo Alfons,

      wenn die Beschädigung so groß ist, mußt Du natürlich ein Stück Holz einsetzen. Da kommst Du mit Klarlack nicht weit!
      Das Kitten mit 2 K Spachtel ist eigentlich kein Problem, nur das anpassen des Farbtons mit Beize erfordert sehr viel Erfahrung. Das würde ich einen Schreiner machen lassen, der Restaurationen macht.

      Wenn die Sproßen aus Aluminium sind, kannst Du sie schleifen und polieren. Bei Chrom wird es deutlich schwieriger!
    • Es ist ein Nardi-Lenkrad (für den 500er mit 42cm leider zu groß).

      Meines Wissens ist der Lenkradkranz aus Mahagoni.
      Ich werde mich mal an einen modernen Fensterbauer wenden. Wenn die mal alte Mahagoni-Fenster rauswerfen, will ich mir davon ein Rahmenholz sichern lassen...

      Wegen des Abtönens habe ich tatsächlich einen erfahrenen Denkmalschutzschreiner an der Hand, den ich bei einer Baumaßnahme kennengelernt habe...
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Alfons1972 ()

    • Das Lenkrad ist denke ich aus Sapeli Mahagoni, genaues kann ich aber nur sehen, wenn ich es direkt im den Händen halte.
      Ist auch nicht ganz so wichtig,, kannst auch Sipo mahagoni nehmen.
      Das bekommst du bei jedem Dorfschreiner als Rest.
      Das Problem wird für dich die Bearbeitung sein.
      Das kannst du am Anlaufring mit dem entsprechenden Schablonen anfertigen, aber dazu fehlt dir bestimmt der Maschinenschein und das Eqipment.
      Alternativ drechseln.
      Zum Lack:
      Die damaligen Lenkräder sind oft mit Polyesterlack lackiert worden. damit kann eine starke Schicht in Hochglanz aufgetragen werden.
      Duch heutige Auflagen gibt es in D (BRD) nur nch wenige ,ich kenne 2, Betriebe ,die das nnoch verarbeiten.
      Aber egal du kannst den selben Effekt auch mit D-D Lack ereichen.
      Auch der unten beschriebene Autoklarlack würde gehen.
      Wichtig ist eine Grundlierung und ein zwischenschliff mit min 280iger Papier, nochmal das Ganze und dann die Deckschicht auftragen.
      Je öffters desto schöner.
      Viel Spass, die Lenkräder gibt es aber auch neu zu kaufen.
      Mahagoni gibt es noch in genügender Menge, die deutsche Eiche ist gleich teuer.

      @ Sprossen = Alu?
      Abschleifen, bis zu 600 Schleifpapier, dann polieren. mit Aceton abwaschen und lackieren.
      Kannst aber auch zum nachpolieren roh lassen.
      Bevor i mi aufreg, isch mer's lieber Egal.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bodensee_Ralf ()

    • Danke Ralph und Andi für die kompetenten Kommentare!
      Wegen des Holzes würde ich mich bei Bedarf bei Dir melden, Andi...

      Den Holzkranz will ich erhalten und per Hand nacharbeiten. Falls ich den Schreiner dazu bewegen kann, lasse ich es auch diesen machen, der hat dafür sicher ein geübteres Händchen... ;)

      Bisher habe ich nur solche Arbeiten von ihm gesehen: denkmalgerechte Fensterreparaturen...
      DSCN4566kl.JPG
      DSCN4567kl.JPG
      Ich werde auf jeden Fall berichten!
      Ach ja: natürlich weiß ich, dass es noch neue Nardi-Lenkräder gibt. Aber die haben nicht so einen schönen filigranen Lenkradkranz. Die modernen sind deutlich dicker...


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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Alfons1972 ()

    • Hi Alfons,

      also was wirklich konstruktives fällt mir nicht ein....aber könnt' man nicht einen Fensterrahmen (Mahagoni natürlich) entsprechend verkleinert als Lenkrad umbauen....

      ganzschnellduckundwegrenn

      Gert
    • Original von Alfons1972
      Meines Wissens ist der Lenkradkranz aus Mahagoni.
      Ich werde mich mal an einen modernen Fensterbauer wenden. Wenn die mal alte Mahagoni-Fenster rauswerfen, will ich mir davon ein Rahmenholz sichern lassen...


      Didn't I tell you...? :whistling:
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    • Mahagoni u. 2K-PU Lack kannst du von mir bekommen.
      Aber !
      Mahagoni ist nicht gleich Mahagoni.
      Selbst innerhalb eines Brettes o. einer Bohle gibt es so große unterschiede, das es sehr schwer wird ein Stückchen passendes Mahagoni zu finden.
      Anbeizen bzw. Farblich passend lackieren wird auch nur teilweise funktionieren.
      Sonst wünsch ich dir viel Spass beim restaurieren.
      Hab auch noch eine Lenkradbaustelle- sind ja bald Weihnachtsfeiertage-
      Gruß EW
      Dateien
      • lenkrad_0021.JPG

        (113,35 kB, 134 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Haben ist besser als brauchen



      Wir beschleunigen nicht, wir nehmen Fahrt auf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Holzwurm ()

    • Hallo fabi,
      nein, sowas gibt es nicht.

      Nach Weihnachten werden Adventskränze mitsamt Christbaumständer auf einem gekappten Mahagonibaumstumpf gepfropft. So ähnlich, wie man Obstbäume veredelt.
      Nach gut 2 Jahren kann man die dann ernten, dann wird der ehemalige Kranz rasiert und fein poliert. Fertig sind die Holzlenkräder samt Nabe.

      Gruß Harro
    • Nein,
      das Holz stammt von einem Maserkropf einer Elsbeere oder auch Handelsname Schweizer Birnbaum.
      Wenn sich einer ein Lenkrad bauen möcht, ähnliches Material hab ich noch in Ulme, Ahorn, Esche und Nussbaum.
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