Jugendmedienschutz-Staatsvertrag

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    • Jugendmedienschutz-Staatsvertrag

      Vielleicht habe einige von euch schon davon gehört, dass (wieder einmal) Internetauftritten wie diesem Knüppel zwischen die Beine geworfen werden sollen.

      Um dagegen zu protestieren werden wir uns an einer Aktion der Piratenpartei beteiligen. Deshalb wird vom 24. - 31.12. das Forum zwischen 17:00 und 18:00 Uhr nicht verfügbar sein.

      Das Moderatorenteam hofft auf euer Verständnis.

      Infos dazu gibts u.a. hier und dort.
      All parts must swim in oil :roll:

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    • a) Was ist denn der Kritikpunkt am "Vertrag"? Der Verwaltungsaufwand? oder wird die Wirksamkeit des Jungendschutzes bezweifelt?

      b) Welche Hoffnungen werden mit der Außerdienststellung des Forums für die angekündigten Zeiträume bzw mit der "Protestaktion" verbunden?
      Wer glaubt, das ginge nicht,
      möge bitte nicht demjenigen im Weg stehen,
      der es gerade macht...
    • Original von stefan74
      a) Was ist denn der Kritikpunkt am "Vertrag"?
      Ganz konkret für uns bedeutet das, dass, da wir nicht sicherstellen können, dass nicht irgendwann in der Vergangenheit mal was jugendgefährdendes geschrieben worden ist (wer will schon alle alten Beiträge daraufhin durchforsten?), wir eigentlich das Forum für alle unter 18 schließen müssten, d.h. eine Sperre einbauen müssen.

      Und das betrifft nicht nur unser Forum sondern alle Foren, Blogs u.ä, die eine unüberschaubare und nachträglich nicht mehr kontrollierbare Anzahl von Beiträgen und Kommentaren bieten.

      Abgesehen davon ist die neue Variante des Staatsvertrags sogar kontraproduktiv, da ab 1.1. alle Seiten, die bisher wg. dem Jugendschutz nur zur Nachtzeit aktiviert sein durften (z.B. Softpornoseiten) jetzt nur noch eine "ab-18"-Kennzeichnung anbringen müssen und dann rund um die Uhr online sein dürfen. Da diese Kennzeichnung in der Praxis wg. geringer Verbreitung entsprechender Jugendschutzprogramme ziemlich unwirksam sein dürfte, wäre das also ein ziemlicher Rückschritt beim Jugendschutz, verbunden mit erheblichem Aufwand bei den Seitenbetreibern.

      Original von stefan74
      b) Welche Hoffnungen werden mit der Außerdienststellung des Forums für die angekündigten Zeiträume bzw mit der "Protestaktion" verbunden?
      Wie immer bei solchen Aktionen erhoffen sich die Veranstalter und Mitstreiter natürlich (im Idealfall) die Rücknahme bzw. die Neuformulierung der entsprechenden Gesetze durch den Druck der Öffentlichkeit. Stichwort: "Wir sind das Volk".
      All parts must swim in oil :roll:

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    • Bei der ganzen Sache beschleichen mich Zweifel an folgenden Punkten:

      1. Gab es Leute mit Sachkompetenz bei der Gesetzgebung?
      Wenn ja, hatten die was zu sagen?

      2. Wie stark ist der Einfluß verschiedener Lobbygruppen?
      Z.B. Erotikbranche oder Spielebranche die bisher aufwenidgere Zeitbeschränkungen usw. einführen hätten sollen müssen, jetzt reicht ein schlichtes Ü18 Symbol.
      Und auf allen PCs´auf welchen keine Überwachungssoftware installiert ist
      können die Kids, die meist eh wissen wie man sowas umgeht, rund um die Uhr
      auf eigentlich untaugliche Seiten zugreifen.

      3. Soll wirklich was erreicht werden, oder ist es dumpfer Aktionismuss,
      wie bei der Feinstaubregelung.

      4. Wie fett, auch wenn es jetzt heist, "kann eigentlich kein Problem sein",
      wird sich die moralisch verwerfliche Gruppe der Massenabmahnanwälte daran
      wieder fressen. Irgendwas wird sich da schon wieder finden, was abmahnfähig ist.

      5. Je größer der Betreiber umso leichter wird es für Ihn die Seiten ordnungsgemäß prüfen zu lassen. Wobei wie fast immer, ja gar noch nicht genau klar ist was wie wo definiert ist. ( vgl. auch Winterreifenpflicht ). Kleine Bloggseiten tun sich da schon wieder schwerer.
      Und damit kann man nebenher die Basisdemokratie ein bischen einschränken.
      Jeder sagt was er will kann ja nicht sein. Wozu das hinführt sieht man ja, dann wird auch noch demonstriert!!! Das Volk hat zu wählen und dann die Klappe zu halten.

      6. Wie stark war der Einfluss der FSM, KJM und USK, um ihren Einfluss zu vergroessern. Auch wenns es nur Vereine ohne Gewinnerzielungsabsicht sind, stellt
      sich doch die Frage ob der Grundtrieb "Ichwillgroesserwerden" nicht überwogen hat.

      7. Sollen wir mit den ständig aufauchenden, untauglichen Gesezten für die Wahl dieser Regierung bestraft werden? Warum werden dann alle bestraft, ich kann doch nix für????

      Meine persönliche Meinung ist, man wollte was tun und hat weil man es ja gut meint
      ein Gesetz verabscheidet. Das nutzt halt wieder nicht dem Bürger, sondern der am lautesten einflussnehmenden Lobby.
      Dabei rausgekommen ist ein das 398.te Gesetz zur Förderung des Waldsterbens. Der Müll muss ja überall gedruckt werden.

      Gruß
      Jürgen

      PS: Interessant sind dann auch die an besimmten Aktionen beteiligten Personen.
      ak-zensur.de/2010/09/alibi-anhoerung-jmstv.html
      PSS: an cinquecento63, es gibt auch in dieser Branche auch Anwaelte die mit gutem Beispiel vorangehen, z.B. der Herr Freiherr von Dingensreuth...

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    • Moin,
      ja waer ja schoen wenn er recht hat, dass nicht jeder so einen Aufkleber auf seine Seite machen muss.
      Aber zum einen werden Gesetzte bei uns regelmässig nicht rechtssicher beschlossen,
      zum anderen findet sich immer vom Steuerzahler ausgebildetes Fachpersonal im Rechtswesen, dass hierzu gerne gebührenpflichtige Beratungsrechnungen schreibt,
      wenn mal wieder was nicht passt. Man nennt das auch Abmahnung.

      Wie dieser Rechtsberater auch feststellt: Die Vorlage ist unterirdisch ausgearbeitet.
      Was auch bedeuten kann, da gibts gleich oder kurz drauf wieder schlechte Änderungen am Gesetz.

      Wo man schon dabei ist:
      Ab wann muss Klaus eigentlich die ganzen Forumszugriffe auf Vorrat speichern.
      So mit IP Nummer, Username und Forumsbeitrag.
      Und natuerlich auch was der User gelesen hat.
    • Original von Konservenfabrikant
      Original von cinquecento63
      dann werde ich wohl alle meine Firmenseiten auf ab 18 klassifizieren
      finde ich zwar doof aber was soll man tun?




      Dann musst Du aber auch gewährleisten, dass unter 18jährige keinen Zugang zu den Seiten haben! :prof:
      Nee, eben nicht. Das ist ja das paradoxe an der Sache.
      Die Kennzeichnung reicht aus. Die Zugangssperre liegt dann im Verantwortungsbereich der Eltern, die ein entsprechendes Zugangs-Sperr-Programm installieren müssen (oder können).
      All parts must swim in oil :roll:
    • Original von Konservenfabrikant
      Original von cinquecento63
      dann werde ich wohl alle meine Firmenseiten auf ab 18 klassifizieren
      finde ich zwar doof aber was soll man tun?




      Dann musst Du aber auch gewährleisten, dass unter 18jährige keinen Zugang zu den Seiten haben! :prof:

      Grüße, Alex
      eben nicht, das ist ja der Irrsinn,
      die Unklarheit der Gesetzgebung treibt den Schweiß auf die Stirn:
      brauche ich, wenn ich die Seiten ab 0 Jahre kennzeichne (wie muss ich das eigentlich machen?), einen Jugendschutzbeauftragten, der prüft ob unsere Inhalte und Produkte jugendgefährdend sind - grundsätzlich geht ja von jedem Internet PC ein Gefahr aus - und werde ich abgemahnt, weil ich zwar keine jugendgefährdeten Seiten publiziere aber keinen Jugendschutzbeauftragten im Impressum ausweise oder oder oder???
      Es ist wieder einmal dilettantisch, was sich die Gesetzgebung hier leistet, blinder Aktionismus trifft auch 100% zu.
      Der Jugendschutz wird so ausgehebelt und Tank und Kollegen können weiter arbeiten gemäß seinem Motto "Verbrechen lohnt sich doch"

      Gruß

      Axel
      Fiat fahrn is wie wende fliechst

    • Original von Klaus
      Original von Konservenfabrikant
      Original von cinquecento63
      dann werde ich wohl alle meine Firmenseiten auf ab 18 klassifizieren
      finde ich zwar doof aber was soll man tun?




      Dann musst Du aber auch gewährleisten, dass unter 18jährige keinen Zugang zu den Seiten haben! :prof:
      Nee, eben nicht. Das ist ja das paradoxe an der Sache.
      Die Kennzeichnung reicht aus. Die Zugangssperre liegt dann im Verantwortungsbereich der Eltern, die ein entsprechendes Zugangs-Sperr-Programm installieren müssen (oder können).

      Die Novellierung des Jugendmediendienstestaatsvertrags (JMStV) sieht vor, dass ab 2011 jeder Anbieter seine Webseiten auf jugendgefährdende Inhalte hin überprüfen, klassifizieren und Maßnahmen zum Schutz der Jugend vor diesen Inhalten treffen muss.

      Quelle: Heise
      früher war mehr Ewigkeit
    • Original von Konservenfabrikant
      ...überprüfen, klassifizieren und Maßnahmen zum Schutz der Jugend vor diesen Inhalten treffen muss.

      Quelle: Heise
      Richtig.

      Eine der möglichen Maßnahmen ist, eine Kennzeichnung anzubringen, die von Jugendschutzprogrammen ausgewertet werden kann.

      Leider gibt es z.Zt. aber solche Programme noch nicht und wie die Kennzeichnung aussehen muss, steht auch noch nicht fest. :dummi:
      All parts must swim in oil :roll:
    • Original von Caruso
      Original von Klaus
      Original von cinquecento63
      der falsche Weg im Jugendmedienschutz wird diesbezüglich zunächst nicht weiter beschritten

      Kuxdu
      Das glaub ich erst, wenn die Abstimmung gelaufen ist.


      Ich auch. Unsere Politkasper sind doch zu allem fähig.
      Päschimißten-> aber Recht habt Ihr :dummi:
      Fiat fahrn is wie wende fliechst