Abbeizen Entrostung - Wie in der Restaurierung weiter machen

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    • Abbeizen Entrostung - Wie in der Restaurierung weiter machen

      Hi,

      ich würde gerne mal eure Meinung wissen, wie ich jetzt weiter verfahren soll.
      Ich bin nun in der Restaurierung soweit, dass ich alle (ich hoffe alle ;D) verrosteten Bleche entfernt habe und ich nun mit dem einschweißen neuer Blechteile beginnen könnte.
      Allerdings sind an einigen Stellen noch Lack, Unterbodenschutz und vorheriger Spachtel drauf.
      Ich kann auch an einigen freigelegten Stellen in die Hohlräume schauen und sehe viel Oberflächen Rost.
      Was soll ich nun machen, weil jetzt könnte man an alle Stellen sehr gut dran kommen:

      1. Zum Strahlen geben - den Rest blank strahlen lassen?
      2. Zum Entrosten geben, KTL Verfahren? - Abbeizzentrale <- Hat mit der Firma in Bad Salzuflen einer Erfahrung?
      3. So lassen, konservieren. Später in alle Hohlräume Konservierungsmittel spritzen. Was man ja eh macht. Aber damit wäre der Rost ja erstmal gestoppt. ( kein Sauerstoff und so ;D)
      4. Alternative?

      Gruß Axel
    • Original von zwiebug
      2. Zum Entrosten geben, KTL Verfahren? - Abbeizzentrale <- Hat mit der Firma in Bad Salzuflen einer Erfahrung?
      Ich hab's chemisch entlacken und entrosten und anschließend KTL-grundieren lassen. Ist m.E. die einzige Methode, die wirklich allen Rost weg kriegt und dauerhaft vor neuem Rost schützt. Die Fa. in Salzuflen macht allerdings nur das Entlacken und entrosten, für's KTL geben die das weg. Und die haben eine lange Warteliste. Daher habe ich es woanders machen lassen (Kontakt: Michael Wessling, 05937/9797-1031 m.wessling@k-wessling.de).

      Wenn du chemisch entrosten lassen willst, muss vorher alles runter bis aufs Blech. Und die neuen Bleche müssen schon eingeschweißt sein. Zwischen der Entrostung und der Grundierung bleibt dir auch nicht genug Zeit um alles zu schweißen, weil das relativ kurz hintereinander erfolgen muss, sonst rostet's gleich wieder.
      All parts must swim in oil :roll:

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von ()

    • Original von zwiebug
      ... z.b. Sand vom Stahlen ...
      Ja, das ist ein Problem beim Sandstrahlen. Das andere ist, dass man nicht überall hin kommt, z.B. in Hohlräume und zwischen die Blechlagen. Auch deshalb habe ich es chemisch machen lassen.
      All parts must swim in oil :roll:
    • Original von luigivuitoni
      @Klaus: Was hat das Entlacken, Entrosten und KTL lackieren gekostet?
      Ja, das ist der einzige Nachteil an der Sache. Man kommt kaum unter 2.500 € für alles zusammen.
      All parts must swim in oil :roll:

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    • Das mit den Kosten kann man so oder so sehen.
      Wenn du das Geld setzt hast du nur ein mal restauriert.
      Roststellen kommen nicht mehr nach 20 Jahren.
      Auf der anderen Seite bekommst du bei einem Verkauf nie diesen zusetzlichen Invest wieder.
      Daher solltest du überlegen ob du das Auto für immer behalten willst.
      Bevor i mi aufreg, isch mer's lieber Egal.
    • Original von Bodensee_Ralf
      Daher solltest du überlegen ob du das Auto für immer behalten willst.


      Naja, nach der aktuellen Lebenserwartung, könnte ich den kleinen noch über 50 Jahre fahren :P
      Also muss ich erstmal die Firmen abklappern.
      @Klaus, wie hast du das mit den Löchern zum Durchspülen gemacht? Oder reichen die vorhandenen Öffnungen am 500er?
    • Original von zwiebug

      Naja, nach der aktuellen Lebenserwartung, könnte ich den kleinen noch über 50 Jahre fahren :P




      Hallo Axel,
      meiner Meinung nach hängt das im wesentlichen von dem Einsatz und dem geplanten Endzustand ab, wieviel Aufwand du in die Rostvorsorge steckst. Wenn du wie Klaus auch im Winter fahren willst, dann ist der Aufwand auf jeden Fall nötig. Wenn du aber nur im Sommer fährst und das Ziel nicht ein Zustand 1 Fahrzeug zu erhalten, dann geht es auch deutlich einfacher und kostengünstiger, den Wagen auch die nächsten 50 Jahre zu fahren (bezüglich der Rostvorsorge meine ich, den Rest kann wohl keiner heute abschätzen).

      Ich will das mal an meinen beiden Oldtimern verdeutlichen, was ich meine:
      a) Ich habe unseren Fiat 500 im Zustand 6 von meinem Schwiegervater geschenkt bekommen nach dem Motto "kannst du dir ja aufbauen oder schmeiß ihn weg, ich finde keinen, der ihn mir bezahlbar durch den TÜV bringt". Ich habe mir dann eine Oldtimer Markt gekauft und dort Fiat 500 Teilehändler gefunden und dann einfach drauf losgelegt. Innerhalb eines Jahres hatte ich ca. 80% des Unterbodens ausgetauscht nach dem Motto "wo Rost ist einfach mit der Flex raus und neu einschweißen". Wo das Blech ok war, habe ich mit einem Spachtel und etwas Wärme den vorhandenen Bitum entfernt. Dann einfach Grundierung drauf und zum Schluss den ganzen Unterboden und die Hohlräume mit Wachs eingestrichen bzw. geflutet. Das Ganze war 1990 und selbst heute, 24 Jahre später, steht er noch immer Rostfrei da und wird in jedem Sommer als Zweitwagen gebraucht. Selbst die Lackierung habe ich in der Garage selbst gemacht. Leider stand er die ersten 5 Sommer durchgehend draußen und daher ist die Farbe ausgeblichen. Aber selbst die Haarrisse im hinteren Radlauf, wo meine Schweißung nicht gut genug war, rostet bis heute nicht, weil das Wachs dort von innen rausgekrochen kommt. Ich glaube behaupten zu können, dass die restlichen 26 Jahre auch noch ohne neue Schweißungen möglich sind. Abschließend ist zu sagen, dass es lange Jahre ein Zustand 2- bis 3+ war und man ihn ohne schlechtes Gewissen fahren konnte, die Kinder zum Kindergarten gebracht wurden, zum Einkaufen usw. Also einfach unbeschwert nutzen.

      b) Also Gegenbeispiel möchte ich kurz meinen 2. Oldtimer erwähnen, einen Mercedes 200D/8. Nachdem der Fiat nicht so perfekt war, habe ich mir 6 Jahre später den Mercedes geholt, leider ebenfalls ein Fall für die Presse, wie ich hinterher feststellen musste, aber das ist eine eigene Geschichte. Letztlich habe ich hier einen großen Aufwand betrieben und die fertige Karosse strahlen und anschließend verzinken lassen. Dann noch vom Lackierer ein perfektes Finish und letztlich wurde jede Schraube vorher gereinigt und mit Wachs eingesetzt ... Am Ende stand ein Zustand 1- Wagen dort, das Ganze hat 5 Jahre gedauert und er wird definitiv nicht so unbeschwert benutzt wie der Fiat. So dürfen die Kinder z.B. nichts essen in dem Wagen. Es steckt einfach zu viel Geld und Arbeit in dem Wagen.

      Rosttechnisch halten beide Autos länger als ich lebe, ob man nun mit Wachs oder anderen Mitteln konserviert ist letztlich eine Glaubensfrage (gibt es bereits Threads dazu hier im Forum). Wichtig ist halt wie du ja auch schon geschrieben hast, dass du überhaupt versiegelst und dann ist zumindest für den Sommerbetrieb (einschließlich Regen!) Ruhe.

      soweit meine meinung dazu,
      gruss ricklef

      PS: Die Restauration des Fiat ist leider noch nicht so gut dokumentiert, damals gab es weder brauchbare Digitalkameras noch das Internet geschweige denn ein so tolles Forum wie hier. Beim Benz war das anders und deshalb habe ich mir damals auch die Arbeit gemacht und es dokumentiert. Hier meine Homepage dazu, falls es dich interessiert: dembski-minssen.de/ricklef/mercedes/Restauration/index.html
      "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.

      "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Ricklef ()

    • Für mich war es nicht nur wichtig, die restlichen Jahre nicht mehr schweißen zu müssen, sondern auch: zu wissen, dass kein Rost dran und drin ist. Mit den einfacheren Methoden kriegt man auch ein Auto zustande, an dem man jahrelang nichts machen muss. Aber mit den dabei üblichen Konservierungsmethoden hindert man den immer noch vorhandenen Rost (in den Hohlräumen und zwischen den Blechen) lediglich daran, sich schnell weiter auszubreiten.
      Das wollte ich nicht, deshalb habe ich es gründlich gemacht.

      Ich fahre zwar auch im Winter, aber nicht wenn die Straßen salzig sind.
      All parts must swim in oil :roll:
    • Wenn ich neue Bleche einschweiße, lackiere ich die Überlappungen mit 99% Aluspray.
      Der Lack ist hitzefest und verbrennt nur direkt beim Schweißpunkt.
      Andere Bleche werden stumpf eingschweißt, oder mit Hartlot ausgefüllt.
      Ich denke in der Art wie Klaus den Roten restauriert hat ist der dauerhaftigste und teuerste Weg.
      Bevor i mi aufreg, isch mer's lieber Egal.