Ricklefs Schweißgerät ...

    • Klaus schrieb:


      @Ricklef: Was funktioniert eigentlich nicht?
      Moin Klaus,
      erst mal besten Dank für die Zeichnung!

      Also grundsätzlich "funktioniert" das Gerät, soll heißen, es kommt Draht, Gas und auch Strom bei der Pistole vorne an. ABER es stottert, so dass man keinen sauberen Punkt oder Naht setzen kann. Aber ob der Strom nicht sauber fließt oder nur der Draht, kann ich nicht sagen. Wenn ich ohne an Masse zu halten auf den Griff drücke, kommt der Draht ohne Stottern raus.

      Ich habe das Gerät in den 80zigern zusammen mit meinem Vater gekauft. Bei der Restauration meines Mercedes, wollte es auch schon nicht so richtig. Damals (1998) habe ich das Poti für den Drahtvorschub (hängt mit 3 Adern an der Platine) ausgetauscht, weil ich messen konnte, dass der Widerstand immer hin- und hersprang, wenn ich daran drehte. Aber das scheint es jetzt nicht zu sein, das habe ich als Erstes nachgemessen. Auf dem Foto ist ein Kabel am Poti ab, das ist aber erst beim Hantieren mit der Platine passiert. Am WE könnte ich die Platine wieder einbauen und mit eingelötetem Poti schauen, ob das einen Einfluss hat, glauben tue ich daran nicht.

      Bis zu seinem Tod 2010 hat mein Vater das Gerät verwendet, um Edelstahl zu schweißen. Ich habe es 2013 nach Sittensen geholt, eine neue Füllung Edelgas und auch den Draht neu gekauft, weil der Alte rostig war.

      Ich weiß, es handelt sich um kein gutes Markengerät, aber muss man es deshalb gleich wegschmeißen? Ich schweiße zu selten, um mir für über 1000 Euro ein Neues zu kaufen. Wenn es mit der Reparatur überhaupt nicht klappt, dann schaue ich mich nach einen gebrauchten Markengerät um. Aber wie schon bei meinem Anhänger, wofür ich es aktuell gebrauche, hängen auch hier wieder Erinnerung dran.

      danke,
      gruss ricklef
      "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.

      "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"
    • Hallo Ricklef,
      zerlege mal den Brückengleichrichter und messe die großen Dioden durch.
      Achtung es sind Plus und Minusdioden.
      Das Schadensbild ist bei den alten Schutzgas Schweißgeräten bekannt.
      Ich wechsle im Schnitt alle zwei Jahre mal durchgebrannte Dioden.

      Das passiert, wenn eine Schweißperle zu lange einen Kurzen verursacht.

      Wie gesagt 99,99% liegt es an dem.

      Oder du kaufst gleich eine passende Einheit

      ebay.de/bhp/gleichrichter-schwei%C3%9Fger%C3%A4t
    • Hallo Ricklef,

      das Gerät macht doch einen ganz robusten Eindruck.

      Mein Tipp als "Superelektroniker" :dummi: wäre, den Transistor und den NE555 prophylaktisch zu wechseln, obwohl die Steuerung ja zu funktionieren scheint.


      Ich würde mir mal auch mal den Vorschubmotor ansehen.

      - Läuft er ganz normal unter Dauerstrom? Vielleicht mal auseinandernehmen und säubern.
      - Ist das Treibrad evtl. nicht mehr richtig auf der Welle befestigt?


      Viel Glück
      Martin
      1979-2025 = 46 Jahre FIAT 500
    • Also ich traute mich damals auch nicht an die Reparatur des Schweißgerätes.
      Da gab ich es bei der bekannten Fa. Merkle ab........und das Gerät funktionierte besser den je.
      Es waren eben die besagten Dioden und es hieß das ist ganz normal, dass das passiert.
      Das Schweißen mit defekten Dioden verhält sich so, als wenn zu wenig Schweißstrom ankommt.
      Es entstehen fast nur Schweißperlen. Auch das Pulsieren des Schweißstrom ist extrem langsam und "rauh"

      Viel Erfolg
    • mh.Déjà-vu.
      So ein Problem hatte ich auch. Auch ein Schweissgerät aus den 80ern.... Auch irgendwann nur noch Grütze geschweisst....



      Nach ein paar Fragen (ich glaube auch hier) und ein bisschen schmökern habe ich einen ganz anderen Weg eingeschlagen:
      Güde heisst das gute Ding.
      Im Vergleich zum alten 80er-Jahre-Brocken ein schnuckeliges feines und kleines Ding.
      Bisher bin ich nicht an dessen Grenzen gestossen. Brückenbau wird nicht funktionieren, aber bis kurz vor diesen Dimensionen würde ich mich schon trauen.
      Im Ernst: Für meine / unsere Zwecke (Bleche) ist das Ding super! Ich kann es nur empfehlen. Ich habe auch schon massive Teile ordentlich geschweisst bekommen.



      Gekostet hat mein Herr Güde rund 230/240€ inkl. Ersatzdüsen, 2. Rolle Draht usw.
      Mein altes Schweissgerät habe ich als defekt bei ebay-Kleinanzeigen für 100€ inseriert, und auch bekommen.



      Ergo:
      Neues Gerät für 140€. Ich würds wieder so machen.
      Dette :thumbup:
      Das Leben ist viel zu kurz für ein langes Gesicht. :D
      Logbuch Dette
    • Moinsen!
      Danke für eure Rückmeldung bisher. Ich gehe jetzt mal raus in die Garage, mein Dienst im Garten habe ich fertig :hammer: .

      @Dette: Danke, aber derzeit kommt deine Lösung für mich nicht in Frage. Klingt zwar verlockend, aber ich habe auch Bedenken, dass dein Gerät nach 10 Jahren überwiegend mit Rumstehen noch funktioniert. Aber schön, dass dein Teil so gut funzt. (Dein Link zu Herrn Güde funzt aber nicht)

      @guri: Ich hatte im ersten Posting schon geschrieben, dass ich den Draht neu gekauft habe, weil der alte rostig war. Müsste 2014 gewesen sein.

      @VA500, fiat127: Die Dioden messe ich gerne mal durch, weiß im Augenblick aber nicht genau wie. Der Link von fiat127 führt auf die Seite von we-welding, aber dort finde ich keine Anleitung zum Messen. Ich hätte jetzt erwartet, dass ich die Leitungen abklemme und dann sämtliche Möglichkeiten durchmesse. Eine heile Diode hat in einer Richtung Durchgang, in der anderen ist sie hochohmig.

      @Krellino: Schreibe bitte ganze Sätze, ich verstehe deine Aussage nicht ... Aber ein altes Philips Ozzi habe ich noch, war aber locker 25 Jahre nicht mehr in Betrieb. Ob das überhaupt noch geht?

      @Max: Du meinst die Kondensatoren auf der Platine wie auch Martin I. schon? Oder die beiden "fliegenden" Kondensatoren an der Gleichrichtereinheit? Egal, ich muss eh noch was bei Reichelt bestellen, dann werde ich gleich sämtliche Elkos bzw. auch die anderen Kondensatoren mitbestellen, kosten ja fast nichts.

      @Martin: Der Drahtvorschub macht einen funktionierenden Eindruck, die Andruckrolle funktioniert, der Motor läuft ohne Schweißen schön sauber. Aber ich schaue mir das gleich noch mal an.

      So, ich melde mich wieder, wenn ich das Probeschweißen hinter mir habe.

      gruss ricklef
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    • So, erster Versuch: kein Strom mehr ... Mist. Dann stellte sich aber heraus, dass nur die Stufe 4 nicht funktioniert. Ok, dass kann ich später machen.

      Dann erste Versuche, leider ohne Brille und ordenlichen Versuchsträger: aber scheinbar funzt es jetzt wieder richtig. Komisch, sollte es doch die Lötstelle am Poti sein? Ich fahre gleich mal zur Halle und hole das Schild sowie was ordenliches zum Schweißen. Schauen wir mal, ob es wirklich gut funktioniert oder ich noch Tauschaktionen bei den Elkos und ggf. dem Gleichrichter starte.

      Das kann doch nicht einfach so wieder funzen, wo kämen wir da hin? :stupid:

      gruss ricklef

      Edit: Und mich würde wirklich interessieren, wie man den Gleichrichter auf Funktion messen kann! Ich habe ein M-4650 mit Halbleiterprüffunktion. Das kann sogar Kapazitäten messen, habe ich aber nie ausprobiert.
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    • Holger schrieb:


      prüf doch bitte auch mal den Stufenschalter, nicht das der rattig geworden ist.
      Hi,
      der ist sicherlich die Ursache für die nicht funktionende 3. Stufe. Es kommt nämlich Spannung an, aber es geht keine raus bei Stufe 3. Meinst du, dass der auch für nicht so sauberes Schweißen ursächlich sein kann? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

      Kommen wir zu meiner Schweißprobe:
      Es ging erstaunlich gut, ich habe mal zwei 0.8er Bleche miteinander verbunden:
      Schweissprobe-vorne.jpg
      Die letzten beiden Punkte habe ich in Stufe 3 gemacht, da fehlte Strom bzw. es war stotterig, die vorderen sind in Stufe 5 (von 6) gemacht worden, damit ging es. Hinten sieht es genauso aus:
      Schweissprobe-hinten.jpg

      Aber man merkt, dass es zu Beginn noch etwas stottert und mit zunehmender Dauer wird es besser. Deutlich wird das auch am 2. Schweißpunkt, der nicht gut geworden ist.

      Ich gehe gerade nach den Hinweisen hier aus dem Forum davon aus, dass tatsächlich noch irgendwas im Argen ist. Daher halte ich den Wechsel der Elkos als nächsten Schritt für am Sinnvollsten. Den Gleichrichter würde ich erst tauschen, wenn das mit den Elkos nichts gebracht hat oder ich messtechnisch nachweisen konnte, dass er einen Schuss hat. Vielleicht finde ich ja selbst im Netz eine Anleitung zum Durchmessen.

      danke,
      gruss ricklef
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    • LAN-Opfer schrieb:

      wenn du ein Multimeter hast, kannst damit vermutlich auch Dioden testen - im Messbereich für Widerstände gibt es meistens einen mit dem Diodensymbol.
      crazy-mods.de/index.php?multimeter2
      Ich denke aber nicht, dass er hin ist

      Uwe

      Hallo Uwe,
      danke für den Link. Ich habe mittlerweile die Anschlüsse abgenommen und mit der Diodenfunktion meines Multimeters (ja, natürlich hat er sowas) die einzelnen Punkte durchgemessen. Grundsätzlich weiß ich ja, wie eine Diode funktioniert. War mir nur nicht sicher, was ich am Brückengleichrichter so an Ergebnissen zu erwarten habe. Nur das, was ich da nun gemessen habe, läßt vermuten, dass er sehr wohl hin ist, zumindest teilweise. Das würde dann auch erklären, warum er in Stufe 5 noch einigermaßen ordentlich schweißt, aber in 3 eben nicht mehr.

      Wenn man sich die Schaltung eines Brückengleichrichters (elektronik-kompendium.de/sites/slt/1807181.htm) mal anschaut, dann sind da ja 4 Dioden: D1 bis D4. Ich konnte nun bei mir jeweils von Minus (Sekundär) 0,4 Volt zu jeder Seite der Eingangsspannung messen. In der Schaltung wären das dann die Dioden D2 und D4. Halte ich das Multimeter anders herum, dann ist es hochohmig. Soweit alles alles ok bzw. wie erwartet.
      Messe ich dann von Plus jeweils zu den Eingangsseiten, dann ist alles hochohmig. Also beide Seiten, jeweils in beiden Richtungen. Somit wären m.E. dann D1 und D3 kaputt.

      Jetzt die Frage: Ich konnte ja noch Schweißen, kann das überhaupt gehen, wenn weder D1 noch D3 gehen? Denn laut der Schaltung geht die positive Halbwelle durch D3 und D2, die negative Halbwelle durch D1 und D4. Theoretisch müssen entweder D2+D3 noch gehen oder D1+D4. Danach könnte ich gar nicht mehr Schweißen, oder?

      Mein Gleichrichter hat 8 Dioden, also vermutlich jeweils 2 parallel geschaltet.

      Also ich stehe gerade ein wenig auf dem Schlauch, ist einfach zu lange her, dass ich mit Elektronik hantiert habe.

      bin gespannt, was ihr so sagt,
      gruss ricklef
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    • Klaus schrieb:

      Nimm mal deinen Oszi in Betrieb und schau dir mal die Ausgangsspannung des Gleichrichters an.
      Ich war gerade auf dem Dachboden und habe das Teil geholt. Erstes Problem: kein Tastkopf dabei, habe ich scheinbar woanders gelagert. Egal, dachte ich, nimm es trotzdem in Betrieb, mal schauen, ob es überhaupt noch was sagt. Jo, ich konnte den hellen Punkt auf dem Bildschirm (Röhre) sehen! Und dann machte es Poff, Qualm stieg auf und ich habe es schnell ausgemacht. Ich würde sagen, da hat gerade ein Elko die weiße Fahne gehisst.

      Schade :staun: .
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    • (Zwischen?)Ergebnis

      Moinsen!

      So, ich habe gestern das letzte Teil ausgetauscht und es funzt wieder! :thumbsup:
      Zwar nicht so ganz gleichmäßig, ein klein wenig meine ich noch, unregelmäßiges zu merken, aber vermutlich war das Teil noch nie besser. Da ich noch nicht mit einem Markengerät geschweißt habe, kenne ich es ja nicht besser bzw. habe keinen Vergleich, wie es sein muss.

      Was habe ich gemacht:
      1) Als erstes habe ich sämtliche Elkos getauscht, nach ca. 30 Jahren sind die definitiv hinüber gewesen. Danach war es schon besser, aber irgendwie war je nach Stellung des Poti für den Drahtvorschub es mal besser oder schlechter.
      2) Dann habe ich zunächst die Dioden vom Gleichrichter überprüft. Dazu habe ich das Teil zerlegt, was total einfach war, weil die beiden Schrauben alles zusammenhalten. Ich hatte mittlerweile gelernt, dass es kein Brückengleichrichter ist, der aus 4 Dioden besteht, sondern bei mir es nur 2 Dioden, womit dann meine Messung wieder Sinn macht. Tatsächlich habe ich 2x 4 Dioden, die parallel geschaltet sind (also je 4 Stück je Platte). Ergebnis: alle 8 Dioden sind heile, sprich ca. 450 mV in Durchlassrichtung.
      3) Gestern habe ich dann noch das Poti ausgetauscht und siehe da, wenn man eine vernünftige Einstellung von Strom zu Drahtvorschub gefunden hat, dann schweißt das Teil wieder ordentlich.

      Ich bin begeistert! :hearts:


      ich danke euch und wünschen allen ein schönes wochenende,
      gruss ricklef
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