Roststelle im Radlauf - was würdet ihr tun?

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    • motormichel schrieb:

      ....viele Karosserieteile werden heute schon in der Produktion geklebt. ...
      Auch bei Neufahrzeugen wird durchaus noch zwischen den genannten "Karosserieteilen" und tragenden Teilen unterschieden. Türen z.B. gehören nicht zu den tragenden Elementen. Rahmenteile wie z.B. Schweller schon und die werden auch heute noch verschweißt. Eben alles, was als tragendes Bestandteil gilt und nicht als reines Verkleidungselement oder Anbauteil. Wie das Wort schon sagt: "Karosseriekleber", nicht "Tragwerkskleber". Sollte es in einem Fahrzeug tatsächlich geklebte Teile geben, die eine tragende Funktion erfüllen, dann wurde die Ausführung, die Fläche und die Festigkeit mit Sicherheit vom Hersteller berechnet, nachgewiesen und dokumentiert. Zu sagen: "Wenn andere Kleben, dann darf ich das auch" finde ich da schon etwas anmaßend und gefährlich dazu. Wo fängst Du an, wo hörst Du auf?

      Kotflügel waren bei vielen Autos Anbauteile und wurden nur mit Blechschrauben befestigt. Radkästen sind heutzutage meist nur Plastikverkleidungen. Beim Fiat 500 gehört die Ecke A-Säule / Radkasten / Kotflügel / Bodenblech / Schweller aber durchaus zu den tragenden Teilen. Es gibt keine stützende Struktur dahinter / daneben. Ein reines Verkleben, gerade bei nicht dafür vorgesehenen Flächen (wie Udo schon anmerkte) und dann noch auf bereits geschädigte Flächen ist durchaus nicht sachgerecht und wird zu Recht als "Pfusch" beanstandet. ...wobei es eben nur selten auffällt.

      Selbstverständlich bleibt es jedem ungenommen die Festigkeit seiner geklebten Bleche nachzuweisen und eine Zulassung dieser alternativen Konstruktion beim Kraftfahrtbundesamt zu erwirken. Wer diesen Aufwand nicht betreiben möchte, der muss halt auch in Zukunft schweißen da wo es werksseitig vorgesehen ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von steyr-martin ()

    • Aus der ambulanten Therapie wurde ein kleiner stationärer Aufenthalt - Update

      Hallo zusammen,

      viele Dank für eure Hinweise und Tipps. Vielen Dank vor allem aber an Christoph500F für seine Hilfe. Er hat es mir geschweißt und noch einiges mehr. Es war (leider) mehr als nur ein "Loch" im Radlauf. Es drang ja nicht auch über den nicht vollständig verschlossenen Radlauf am Kotflügel kontinuirlich in den Schweller / A-Säule und bahnte sich nach und nach den Weg. Der Rost und Sand verstopfte die Abläufe, sodass die braune Pest sich ins Bodenblech / Innenschweller ja bis zum Radkasten ausbreitete. Aber seht selbst.


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      Es war sicher auch wegen des Blätterteiges, also dass vom Vorbesitzer / Karosseriebauer das rostige Blech nicht komplett rausgeschnitten wurde, sondern einfach das Reparaturblech drüber gebraten wurde. Aber es ist wie es ist. Weil es ein Forumsmitglied ist, möchte ich nicht weiter darauf eingehen.

      Jetzt ist alles wieder fein. Abdichten usw. kommt noch, keine Sorge.

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      Achja, ich hätte auf einige von euch hören sollen. Es komm noch mehr. Das hätte mir ein besseres Zeitmanagement erlaub beim Schweißen / Logistik dorthin. Aber ich bin ja noch ein Anfänger. Und vielleicht hilft es dem einen oder anderen bei der Einschätzung was sich hinter nem kleinen Rostpunkt verbergen kann.

      Danke an Christoph!
    • Da muss ich nochmal reingrätschen. Kleben ist heute fachlich absolut ok. Kein Prüfer wird einen flächig geklebten Radlauf bemängeln. Es geht nicht um "pfuschen", sondern um eine möglichst haltbare Reparatur, die Zeit für die umfassende Sanierung lässt.

      Es ist nicht mehr wie in Jugendzeiten, da einige Techniken "gut" und andere "böse", eben nicht-tüv-konform waren. Hartlöten war früher an vielen Stellen die Technik der Wahl. Heute rümpfen Prüfer die Nase. Der Tüv hat in seinem epochalen Werk " Korrosionsreparaturen" aus den frühen 80ern, vorgeschrieben, dass die korrodierten Originalteile unter dem Reparaturblech zu verbleiben haben. Außerdem müsse man in Strichpunktnähten verschweißen, Schutzgas oder Autogen.

      Schön dass der Wagen so ordentlich geschweißt worden ist. In offensichtlich kundiger Hand hat das dem Wagen gut getan.
      Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.